Klezmer kommt aus dem Aramäischen "kli" und
"zemer" und bedeutet soviel wie "der Mensch
als Instrument der Musik". Ursprünglich ist es die
Volksmusik (ost)europäischer Juden, dargeboten von umherziehenden
Musikanten, den Klezmorim. Gerade durch deren Wanderschaft
kam es zu wechselseitigen Einflüssen zwischen Klezmer
und unterschiedlichsten Stilen. Dennoch behielt ihre Musik
eine eigene Seele. Lebendig spiegelt sie Heiterkeit, Witz
und Ausgelassenheit des einfachen Volkes wider wie auch deren
Trauer, Sorgen und Untugenden - oft genug als Gratwanderung
zwischen den Extremen.
Genau das ist es, was die fünf Musiker von Huljet an
dieser Musik immer
wieder reizt. Und genau das transportieren sie von der Bühne
zu ihrem
Publikum, lassen es leben, tanzen, freuen und singen, wenn
ihre Art von
Klezmer den Saal erfüllt.
Durch das Konzert führt Bandmitglied Martin Zels gleichsam
als Conferencier.
Einfühlsam und immer mit einem Zwinkern in den Augen
bringt er dem Publikum die Kultur und den hintergründigen
Humor der Klezmorim näher.
Der Name der 1994 gegründeten Band "Huljet"
ist jiddisch und bedeutet soviel wie "Lebt! Tanzt! Freut
Euch und singt!" Die fünf - übrigens nicht-jüdischen
- Musiker haben sich dem Zauber und der Leidenschaft dieser
Musikrichtung verschrieben, weil sie viele Stile in sich aufnehmen
kann und dabei trotzdem
unverwechselbar bleibt. Dafür hat Huljet den Kulturförderpreis
1999 der Stadt Fürth erhalten.
"A kind of Klezmer" heißt ihr Programm mit
traditionellen und eigenen
Kompositionen. In die experimentierfreudigen Arrangements
und expressiven
Klangkombinationen fließen Elemente aus Klassik, Jazz
und Ethno ein.
Interessant auch die Zusammensetzung der Instrumente: Klarinette
und Gesang
(Georg Brinkmann), Marimbaphon, Gitarre und Gesang (Martin
Zels), Akkordeon (Bettina Ostermeier), Bass (Paul Braun) und
Schlagzeug (Sandor Toth). Mal schwermütig, mal heiter
- aber immer randvoll mit Gefühl spielt sich Huljet direkt
in die Herzen des Publikums.
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